Ausstellungsarchiv
Wolf Sakowski · Ignaz Huber
Ausstellungsdauer: 20. Januar bis 3. März 2018
Wolf Sakowski ist ein offener, vielseitig interessierter Mensch – im Leben wie in der Kunst. Seine Bilder sind meist Schauplatz von gegenständlichen und nichtgegenständlichen Versatzstücken. Scheinbar collagiertes erweist sich bei näherer Betrachtung als Malerei in Trompe l‘oel Manier. Eine Auswahl an Alltagsgegenständen, Flora und Fauna fungiert als Personal und führt in diversen, zuweilen auf die Ästhethik der jüngeren Kunstgeschichte verweisenden Bildkompositionen, ein illusionistisches Eigenleben. Zeit und Zeitgeschichte sind weitere Themen im Schaffen des Nürnberger Malers, die – auch vor dem Hintergrund eigenen Kindheitserlebens – „bearbeitet“ werden. Die Synchronität realer und fiktiver, bzw. inszenierter Ereignisse in unterschiedlichen Epochen an unterschiedlichen Orten ist zum Beispiel Gegenstand der neuen, vielteiligen Werkreihe „Chronos“.
Bedeutsam und bedeutungsvoll sind die, stets mit relevanten Titeln versehenen Gemälde, des mehrfachen Kunstpreisträgers immer, ohne jedoch eine offensichtliche Botschaft zu übermitteln. Als gemalte Quintessenz vielschichtiger Intentionen verweigern sie sich einer einzigen Deutung. Interpretations- und Diskussionsmöglichkeiten für den Betrachter sind beabsichtigt.
Der Name Ignaz Huber verrät die bayerische Herkunft unseres zweiten Künstlers. Schon als Kind konnte er sich im Atelier seines Vaters, einem Dachauer Kirchenmaler, in künstlerischen Schnitzarbeiten versuchen. Wie sein älterer Ausstellungskollege Sakowski einst, studiert auch der 27 Jahre junge Holzbildhauer Ignaz Huber an der Nürnberger Kunstakademie. Im vergangenen Sommer wurde er mit dem Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten ausgezeichnet. Seine aus Holzstämmen herausgeschlagenen Gestalten sind wie das Material, ungehobelt und grob, dabei aber auch sehr anrührend. Hubers männliche Figuren kommen teils recht rustikal daher, die Bezeichnung „Kerle“ beschreibt sie vielleicht am ehesten. Die Frauen und Mädchen sind zwar aus dem gleichen Holz geschnitzt, wirken aber zarter und empfindsamer. Dazwischen gibt es noch Viecher, wie schrille Dackel, stille Vögel und gefährliche Wildkatzen. Hubers Figuren erhalten ihren starken Ausdruck auch durch das malerische Talent des Bildhauers, der seine „Holzköpfe“ mit einer fein gezeichneten Mimik und bis ins Detail fesch gepinseltem Gewand veredelt.